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Playmobil – bunte Welt im Kinderzimmer

Seit mehr als vierzig Jahren gestalten Kinder ihre Welt mit dem Systemspielzeug von Playmobil.
Ob Pirat oder Ärztin, Astronaut oder Prinzessin – zahllose Rollen und viele Epochen werden lebendig. Reichhaltiges Zubehör fördert Spielspaß und Kreativität. In über hundert Ländern tauchen kleine und größere Kinder in die mehr als dreißig Themenwelten ein. Die Zirndorfer Firma Geobra Brandstätter entwickelte 1974 einen Klassiker.

Die ersten Playmobilfiguren – Ritter, Bauarbeiter und Indianer

Schon die ersten schlichten Figuren hatten das typische Lächeln im Gesicht. Arme und Beine waren aus einem Stück, das Spielzeug nahezu einfarbig. Bewegliche Handgelenke folgten später. Wie der Körper entwickelte sich die Frisur weiter – was um so wichtiger wurde, als Ritter, Indianer und Co weibliche Verstärkung bekamen. Neben dem 7,5 Zentimeter großen „Urtyp“ gibt es mittlerweile 5,5 Zentimeter messende Mädchen- und Jungenfiguren und 3,5 Zentimeter „große“ Babys. Der Kopf, die Beine und die Arme sind beweglich und drehbar. Die Hände – jetzt hautfarbig – halten Schwerter, Werkzeuge und andere Utensilien. Köpfe und Gesichter bieten Raum für Kreativität durch Brillen, Bärte, Schmuck und Kopfbedeckungen.
Mit dem Thema „Waffen“ ging der Hersteller lange Zeit vorsichtig um. Bis 1997 gab es (mit Ausnahme der Safari-Welt) nur historische Exemplare. Erst die neueren Polizisten bekamen moderne Handfeuerwaffen.

Von der Ritterburg in den Weltraum

Mit wachsendem Bekanntheitsgrad und Verkaufserfolg wuchs die Zahl der Figuren und Spielwelten auf dem Markt. Die Indianer kämpften gegen Cowboys auf edlen Pferden. Polizei und Rettungsdienst erhielten Fuhrpark und Ausrüstung. Es gab ein Bauernhof- und ein Zirkusset mit vielen Tieren; Playmobil baute das Sortiment kontinuierlich aus. Bis heute lassen die Westernstadt und die Ritterburg viele Kinderherzen höher schlagen. Zubehör und Erweiterungen der einzelnen Themenwelten fördern die Kreativität – wecken jedoch neue Wünsche.
Ob „Krieg der Sterne“, eine Fahrt mit dem beliebten Piratenschiff oder ein Shoppingcenter – die große Welt existiert im kleinen Kinderzimmer. Aktuelle Trends wie Wintersport, Racing und natürlich Fußball tauchen in vielen Variationen und Neuheiten auf. So gibt es eine Torwand mit Multifunktionsanzeige und „kickende“ Spieler.
Durch den Systemcharakter sind die einzelnen Figuren sowie ihr Zubehör untereinander gut zu kombinieren und auszutauschen. Der Ritter bei der Safari, der Eskimo auf dem Piratenschiff – alles ist möglich. Wie in der Fantasie der Kinder gibt es in der Playmobilwelt wenig Grenzen. Für Kleinkinder sind die regulären Spielsortimente wegen des winzigen Zubehörs ungeeignet. Die Gefahr, dass Teilchen verschluckt werden, ist zu groß. Dieses „Problem“ lösten die Entwickler mit einer speziellen, vereinfachten Serie.

Merchandising – Maßnahmen und Wege

Anders als Konkurrenten verzichtet Playmobil bewusst auf lizenzierte Merchandising-Artikel, etwa Produkte zu Spielfilmen und eine gemeinsame Vermarktung. Dennoch gibt es markenorientiertes Sortiment, beispielsweise Flugzeuge für einzelne Airlines, die exklusiv an erhältlich sind.
Playmobil reagiert auf Trends in den Medien. Erfolgreiche Filme wie „Fluch der Karibik“ oder „Jurassic-Park“ tauchten mit Figuren und Sets in der Produktpalette auf.
Accessoires wie Schlüsselanhänger, Kindergeschirr und Schulranzen, die andere Firmen für Playmobil herstellen, erhöhen die Markenbindung. Spezielle Verpackungssets sowie jedes Jahr neue, limitierte Artikel sprechen Sammler an und erschließen neue Käuferkreise.

Playmobil – Spaß und Kunst

In der Heimat der Figuren, dem fränkischen Zirndorf, eröffnete im Jahr 2000 der „Playmobil-Funpark“. Mittlerweile gibt es Ableger davon in Paris, Athen, Malta und Palm Beach.
1994 erkannte das Landgericht Nürnberg-Fürth die Playmobilfiguren als „Werke der angewandten Kunst“ an. Ausstellungen in renommierten Museen zeigten augenzwinkernd Geschichte und Vielfalt des Spielzeugklassikers. Selbst historische Persönlichkeiten werden zu Playmobilfiguren: der „Magdeburger Reiter“, ein Standbild aus der Stauferzeit und Martin Luther 2017 zum Reformationsjubiläum.
Die Figuren entwickelten sich seit 1974 weiter, die Grundidee blieb erhalten und verbindet die Kinder der siebziger Jahre mit dem heutigen Nachwuchs – bunte Vielfalt.

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